Türchen Nr.14 Zahnpulver - Natürliche Zahnpflege mit Kräutern und Gewürzen
- Suzanne Minka
- vor 2 Stunden
- 3 Min. Lesezeit


Zahnpulver-Traditionen aus Ayurveda und Hildegard von Bingen
Es ist erstaunlich, wie vielseitig die Natur sein kann – selbst in unserer täglichen Zahnpflege.
Kräuter und Gewürze, die wir meist aus der Küche kennen, können auch für Mundraum und Zähne wahre Wunder bewirken. In der ayurvedischen und klösterlichen Heiltradition wurde der Mund nie nur als funktioneller Bereich betrachtet, sondern als Tor zur Gesundheit des gesamten Körpers.
Eine ausgewogene Mundflora, kräftiges Zahnfleisch und ein frischer Atem sind Ausdruck von innerem Gleichgewicht.
Die Schleimhäute im Mund sind besonders aufnahmefähig – darum gelangen Stoffe aus herkömmlichen Zahnpflegemitteln schnell in unseren Körper. Viele natürliche Alternativen pflegen dagegen sanft und unterstützen die Regeneration des Zahnfleisches, ohne zu belasten. Kräuterpulver, Pflanzenöle und Gewürze wirken reinigend, entzündungshemmend und stärkend – und sind dabei so mild, dass man sie sogar essen könnte.
Ein schöner Nebeneffekt: Diese Pulver sind nicht nur gesund, sondern duften und schmecken angenehm würzig.
Im Ayurveda hat die Mundhygiene eine lange Tradition. Dieses Wissen ist Jahrhunderte alt: Während man in unseren Breitengraden früher oft schon mit 30 Jahren viele Zähne verloren hatte, erfreuten sich die Menschen in Indien einer erstaunlich stabilen Zahngesundheit. Diese uralten Methoden haben bis heute kaum an Aktualität verloren – und auch wir können uns dieses vedische Wissen zunutze machen, um unsere Mundgesundheit zu stärken.
Ich selbst verwende das ayurvedische Zahnpulver etwa einmal pro Woche, zusätzlich zu meiner normalen Zahnpflege – und meine Zahnärztin ist jedes Mal begeistert, wie wenig Zahnstein ich mittlerweile habe.
Ayurvedisches Zahnpulver
Festigt das Zahnfleisch und desinfiziert den Mundraum.
Im Ayurveda gehört die tägliche Mundpflege (Dantadhavana) zur täglichen Routine. Dieses sanfte Gewürzpulver enthält natürliche ätherische Öle, die den Mundraum reinigen, den Atem erfrischen und das Zahnfleisch stärken. Es wirkt fast wie ein sanfter Radiergummi – poliert und klärt, ohne zu reizen.

1 TL Gewürznelkenpulver
1 TL Zimtpulver
1 TL Muskatpulver
1 TL Sternanispulver
Zubereitung: Alle Zutaten zu einem feinen Pulver mixen, in ein Schraubglas füllen und kräftig schütteln. Eine kleine Menge auf die angefeuchtete Zahnbürste geben und wie gewohnt die Zähne putzen.
Wirkung:
Gewürznelken: antibakteriell, leicht schmerzstillend, unterstützt gesundes Zahnfleisch.
Zimt: regt die Durchblutung an, wirkt entzündungshemmend und hilft gegen Mundgeruch.
Muskat: beruhigt empfindliche Schleimhäute und verleiht einen warmen Geschmack.
Sternanis: stärkt die Mundflora und sorgt für frischen Atem.
Traditionell gilt diese Mischung als kräftigend und reinigend für den gesamten Mundraum. Sie kann auch als mildes Hautpeeling verwendet werden.
Rosen-Salbei-Zahnpulver
Nach Hildegard von Bingen – heilsam bei irritierten Schleimhäuten
Hildegard von Bingen sah die Mundpflege als Teil der allgemeinen Gesundheit – und empfahl Pflanzen, die Herz und Seele gleichermaßen erfreuen. Salbei ist dabei eine der wichtigsten Heilpflanzen für Zähne und Zahnfleisch: Er desinfiziert, hemmt Entzündungen und stärkt das Zahnfleisch. Rosenblüten wirken kühlend, wundheilend und ausgleichend – eine Wohltat bei gereiztem Zahnfleisch oder empfindlichen Schleimhäuten.

3 EL getrocknete Salbeiblätter
3 EL getrocknete Rosenblüten
Zubereitung: Salbei und Rosenblüten im Mixer fein pulverisieren und in ein Schraubglas füllen. Eine kleine Menge auf die angefeuchtete Zahnbürste geben und wie gewohnt putzen.
Der Duft ist mild und harmonisch – und die Mischung wirkt beruhigend auf Mundraum, Körper und Geist.
Wirkung:
• Salbei: antibakteriell, entzündungshemmend, stärkt und strafft das Zahnfleisch.
• Rosenblüten: kühlend, wundheilend, beruhigend bei empfindlichen Schleimhäuten.
Anwendung & Tipp
Beide Pulver sind rein pflanzlich, essbar und unbegrenzt haltbar. Es lohnt sich, verschiedene Mischungen abwechselnd zu verwenden – so findest du heraus, welche deinem Zahnfleisch besonders guttut. Ein paar kleine Gläschen lassen sich wunderbar als nachhaltige Geschenkidee abfüllen – vielleicht zusammen mit einer handgeschriebenen Anleitung.
Hinweis: Die beschriebenen Wirkungen stammen aus der ayurvedischen und klösterlichen Überlieferung. Viele ihrer Eigenschaften – etwa die antibakterielle Wirkung von Salbei oder Nelken – sind heute wissenschaftlich gut belegt. Sie ersetzen jedoch keine zahnärztliche Behandlung.
Beide Rezepte stammen aus dem Buch: "Grüne Kosmetik" von Gabriele Nedoma.
Vielleicht hast du ja Lust, die Kraft der Kräuter und Gewürze auch einmal in deine eigene Zahnpflege einzubinden. Probiere ruhig ein wenig aus – jede Mischung wirkt ein bisschen anders, und was dem einen besonders guttut, empfindet der andere vielleicht als zu intensiv.
Ich selbst mag das ayurvedische Zahnpulver sehr und empfinde sie als wohltuend und reinigend.
Ich wünsche Dir eine kreative Vorweihnachtszeit!

Überrasche deine Liebsten mit einem Weihnachtsgeschenk voller Natur, Wissen und Inspiration!



